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Herausforderung auf 2.750 Metern am Kaunertaler Gletscher

Das Skigebiet Kaunertaler Gletscher stellt in vielen Einsatzszenarien eine große Herausforderung dar. Die schwere Gasexplosion im Jahre 1987 (2 Tote/2 Schwerverletzte) führte dies auf tragische Weise bereits vor Augen.

Für die äußerst exponierte und alpine Lage (26 Kilometer vom Ort Feichten entfernt, Restaurant auf 2.750 Metern)  gilt es im Einsatzfall besonders gerüstet zu sein. Daher fand am 17. August 2019 unter der gemeinsamen Planung von Feuerwehr Feichten, Bergrettung Kaunertal, Gemeinde und Gletscherbahnen eine Großübung am Kaunertaler Gletscher statt.

Das Übungsszenario war ein Schwelbrand in der Tischlerei mit vermissten Personen. Der Stromausfall in Folge des Brandes führte dazu, dass unzählige Personen auf dem Sessellift Ochsenalmbahn festsaßen. So wurden neben der Ortsfeuerwehr Feichten auch die Bergrettung Kaunertal zum Einsatzort alarmiert.

Aufgrund der gemeldeten Lage ließ Einsatzleiter und Kommandant OBI Bernhard Raich sofort nach dem Ausrücken die weiteren Kräfte des Feuerwehrabschnittes nachalarmieren.

Die Anfahrtszeit bei guten Straßenverhältnissen liegt für schnelle Fahrzeuge (wie Mannschaftstransportfahrzeuge/MTF) bei mind. 30 Minuten. Die Anfahrt für schwere Fahrzeuge wie Tanklöschfahrzeuge dauert von Feichten aus sogar 40-50 Minuten.

Daher kommt auf die Mitarbeiter der Gletscherbahnen eine große Verantwortung zu. Mit ihren gesetzten Erstmaßnahmen und weiteren Vorbereitungen bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte steht und fällt die erfolgreiche Bewältigung des Einsatzes.

So wurde am Gletscher auch sofort mit der Evakuierung des Gebäudes und der Bergung der festsitzenden Personen am Lift begonnen.

Nach Eintreffen des Einsatzleiters und seiner Erkundung wurde der Brand auf „klassische“ Weise bekämpft. Mehrere Atemschutztrupps gingen zur Menschenrettung bzw. zur Brandbekämpfung in den Innenangriff, die Zubringleitung des Löschwassers wurde vom naheliegenden Speicherteich sichergestellt. Zudem bestand die weitere Aufgabe der Feuerwehr in der Unterstützung der Bergrettung Kaunertal (Absicherung Straße, Transport & Registrierung der geborgenen Personen).

In Summe konnten im Rahmen der Übung viele wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen werden.

An der Übung beteiligt:

Feuerwehren:
Feichten, Kauns, Kaunerberg, Prutz, Faggen, Ried und Fendels
mit 61 Feuerwehrmitgliedern und 9 Fahrzeugen
BFI Thomas Greuter und ABI Simon Schranz als Übungsbeobachter
Bergrettung Kaunertal mit ca. 15 Mitgliedern
Bürgermeister Josef Raich und das Team der Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH unter Geschäftsführerin Beate Rubatscher-Larcher und Betriebsleiter Michael Stadelwieser

Bericht: ABI Simon Schranz | Fotos: BFI Thomas Greuter, ABI Simon Schranz
(c) BFV Landeck / BV Günter Zangerle